Nature of Science

Projektleiter Goeding mit Schülerinnen udn Schülern des POrsdamer Leibnitz-Gymnasiums©goedings

Begabtenförderung am Leibniz-Gymnasium Potsdam: Vom Samen bis zur Frucht – wie entwickeln sich Pflanzen? Und wie wirken sich elektromagnetische Felder auf das Wachstum aus? Im fachübergreifenden Projekt „Nature of Science“ tauchen Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums Potsdam tief in die Naturwissenschaften ein. Ein Projekt der Begabtenförderung.

Die Idee sei schon vor mehreren Jahren entstanden, berichtet Initiator und Projektleiter Johannes Goedings. Der Lehrer für Biologie und Chemie war damals auf ein Kooperationsprojekt einer Schule in Bremerhaven mit dem Alfred-Wegener-Institut aufmerksam geworden – und war von der Idee begeistert. Als Kooperationspartner fand er das Botanische Institut der Universität Potsdam.

„Im Frühling 2018 begann die Arbeit an dem Projekt. Seitdem haben wir viel Energie und Kraft in die Entwicklung eines Programms investiert, mit dem wir allen begabten Schülerinnen und Schülern, die eine universitäre Ausbildung anstreben, die Möglichkeit anbieten, sich dafür in angemessenem Rahmen vorzubereiten“, schreibt er auf der Schul-Website.

Für die Idee des Unterrichts in einer Forschungseinrichtung fand er die Unterstützung der Schulleitung und im Kollegium. Im Sommer 2019 wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Botanischen Uni-Institut und dem Leibniz-Gymnasium Potsdam geschlossen. Damit war der Weg frei, damit Schülerinnen und Schüler für ihren Unterricht die Räume und die Ausstattung der Hochschul-Wissenschaft nutzen konnten. Innerhalb des regulären Unterrichts führen sie dort, angeleitet von ihren Lehrkräften, selbstständig Forschungsprojekte durch.

Der Fokus lag zunächst vor allem auf der Sekundarstufe II. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler belegen den Leistungskurs Biologie und den Nature of Science-Seminarkurs (NoS). Sie werden dann an zwei Tagen pro Woche in bestimmten Fächern vor Ort am Institut unterrichtet.

„Die Fächer, die im NoS-Programm am Botanischen Institut angeboten werden, orientieren sich auch an den wissenschaftlichen Schwerpunkten des Instituts. Selbstverständlich stehen dabei die curricularen Vorgaben des MBJS sowie die erfolgreiche Vorbereitung auf die Abiturprüfungen im Mittelpunkt“, heißt es in der Projektbeschreibung für Eltern, Schülerinnen und Schüler oder auch interessierte Kolleginnen und Kollegen weiter, „allerdings wird zusätzlich eine deutlich stärkere Akademisierung des Lernens und wissenschaftlichere Arbeitsweise in der Lerngruppe gefordert und gefördert.“ Das Projekt ist damit in die reguläre Begabtenförderung des Gymnasiums eingebunden.

Inzwischen hat Johannes Goedings mit seinen Kolleginnen und Kollegen das Projekt auf die Sekundarstufe I ausgeweitet. „In Jahrgang 9 und 10 sieht der Lehrplan vor, den Schülerinnen und Schülern Fächer anzubieten, die sie anwählen können“, sagt er, „dafür haben wird das NoS-Junior-Programm entwickelt, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, den neuen Lernort kennenzulernen und sich auszuprobieren.“

Der NoS-Kurs ist als Wahlpflichtfach oder als Schwerpunktkurs gewählt werden. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler werden allerdings überwiegend in der Schule unterrichtet. Es gibt aber regelmäßig Exkursionen ins Botanische Institut zu den Projekten der Oberstufenschülerinnen und -schüler und zur Erkundung des Botanischen Gartens. Auch hier steht die Begabtenförderung und das Heranführen an akademisches Denken und Arbeiten neben der fachlichen Vermittlung von Unterrichtsinhalten im Mittelpunkt.

Jetzt sind Sie gefragt:
Haben Sie auch ein Projekt? Gibt es an Ihrer Schule etwas, dass beispielgebend für Kolleginnen und Kollegen ist? Sind sie in einer Sache an Ihrer Schule stark engagiert oder möchten Sie auf das Engagement anderer aufmerksam machen? Dann wenden Sie sich an unsere Autorin Dona Kujacinski: dona@donakujacinski.de. Die Journalistin stellt im Auftrag des MBJS „Projekte und Pioniere“ vor.


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